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   Tier-Tagebuch 2001
   2. Halbjahr



1. Juli

Über Nacht ist bei starkem Regen ein fünfter großer Teichfrosch zurückgekehrt. Der Wandertrieb wundert uns immer wieder; wobei angemerkt sei, dass er nicht bei allen unseren Teichfröschen ausgeprägt ist.



7. Juli

Am Abend zu unserer freudigen Überraschung nach Jahren wieder einmal einen ausgewachsenen Igel in unserem Garten gesichtet. Inzwischen sechs große Teichfrösche wieder in unseren Teichen. Verspätete Paarungslaute. Wir sind gespannt, ob es noch Nachwuchs geben wird. Der vom vorigen Jahr hat uns die Treue gehalten. Die kleinen Frösche sind sehr zutraulich und suchen unbekümmert auf unserem Rasen, außerhalb der Teiche, ihr Futter.

8. Juli

Nach etwa einem Monat wiederum eine Ringelnatter im Teichareal. Sie ruhte am Ufer, die großen Teichfrösche seelenruhig in ihrer unmittelbaren Nähe. Als sie uns gewahr wurde, zog sie sich ins gleiche Gebüsch zurück wie die im Foto zu sehende zweifellos größere Schlange vom 11. Juni.



17. Juli

In der Abenddämmerung vom Fenster aus einen Fuchs gesichtet. Er lief ein Stück die Straße entlang, kehrte schließlich um und huschte in den Wald. Kurz darauf hörten wir ihn heiser bellen.



18. Juli

Fisch-Nachwuchs im Teich gesichtet, bereits unterschiedlich groß. Das heißt so 10 mm die Kleinsten, so 20 mm die Größten. Vermutlich Moderlieschen.



24. Juli

Ein schöner großer Schwalbenschwanz am Sommerflieder. Neben ihm ein Admiral, ein Distelfalter, ein Kleiner Fuchs und mehrere Tagpfauenaugen.



25. Juli

Rivalitäten bei den Teichfröschen. Ein Jüngling, kaum halb so groß, forderte einen ausgewachsenen Teichfrosch heraus, hüpfte so lange auf ihn, bis der sich wehrte und ungewollt seinen Stammplatz verließ. Prompt saß der Kleine an der Stelle, und der Große daneben. Immer wieder fliegt munter ein Rotkehlchen im Revier. Offenbar neugierig verfolgte es mich heute in respektvoller Entfernung, als ich meine „Gieß-Runde“ machte.



30. Juli

Wir stellen fest, dass es in diesem Jahr wenig Insekten gibt. Es mangelt an Fliegen und Wespen. Die Teichfrösche sind daher für jedes Zubrot dankbar. Eigentlich sind wir eine Vielfalt von Libellen am Teich gewöhnt. Bis jetzt haben sich nur blaugrüne und grüne Mosaikjungfern bemerkbar gemacht. Große Blaupfeile beispielsweise sind bislang nicht in Erscheinung getreten.



31. Juli

Flugtag bei den Ameisen. Der Nachwuchs verlässt die Nester. Äußerste Unruhe bei den Teichfröschen. Langersehntes Zubrot. Die geflügelten Ameisen scheinen für sie eine Delikatesse zu sein. Die Frösche sind geradezu aufgeregt und ganz flink, um welche zu ergattern. Da wagen sie sogar einen kleinen Ausflug auf den Rasen.



6. August

Heute Morgen haben wir einen unserer Lieblinge tot aufgefunden. Ein ausgewachsener Teichfrosch lag ohne Kopf auf der Brücke. Wer ist der Mörder? Bitter, dass wir so etwas nicht verhindern können.



7. August

Seit ca. drei Wochen sind unsere Haselnüsse frühreif. Wir wundern uns, dass ständig gute, aber überwiegend angeknabberte Nüsse am Boden liegen. Interessenten sahen wir keine. Bis wir heute einen Eichkater-Jüngling ausmachten, der sich – so jedenfalls hat es den Anschein – versteckt zwischen Zweigen und Blättern einmietete.



23. August

Am Morgen am Koi-Teich deutlich Spuren eines Versuchs, eine Beute herauszuzerren. Der sichernde Draht zerborsten, allerhand Fellhaare am Zaun, Wasserpflanzen heraushängend. Welch eine Mahnung, immer mal wieder nachzuschauen, ob noch alles wirklich dicht ist! Zum Glück noch alle Fische lebendig im Wasser. Die Frösche? Zumindest kein totes Tier gesichtet.



24. August

Die Population der Tiere im Garten ist von Jahr zu Jahr recht unterschiedlich, z.B. die der Schmetterlinge. Am Sommerflieder sind in der Regel im Sommer alle genannten einheimischen Arten gleichzeitig vertreten. In diesem Jahr erschienen nacheinander zuerst Zitronenfalter, im Frühsommer Tagpfauenaugen und jetzt im August im wesentlichen zahlreiche Admirale.



25. August

Schon im Laufe des Tages beobachteten wir kleine Falter am Sommerflieder. Während der Dämmerung wurden es immer mehr, wohl so gut zwei Dutzend. Es handelte sich um Gammaeulen. Abends sind sie Fledermäusen willkommene Beute.



1. September

Der rote Schleierschwanz kurvt im Frosch-Pool herum. Er muss über den kurzen Bachlauf vom Moderlieschen-Teich hinunter gepurzelt sein. Offenbar scheint er munter.



2. September

Den roten Schleierschwanz eingefangen und wieder in die Gemeinschaft der anderen Fische zurückgegeben. Er scheint putzmunter.



8. September

Bei widriger Witterung - stürmisch, kühl - am Rand vom Koi-Teich einen kapitalen Moorfrosch gesichtet. Dunkelbraun, spitzer Kopf. Er saß regungslos. Minuten später war er verschwunden.



16. September

Erntetag des Eichhörnchens. Seit dem frühen Morgen flitzt ein Eichhörnchen auf unserem Walnussbaum herum, holt sich jeweils eine Nuss und eilt über die Linde hinüber in den Wald, wo es auf einer Kiefer offenbar seinen Kobel hat. Kaum eine Minute später kommt es zurück, um die nächste Nuss zu ernten. Das können auch einmal gleich zwei Stück sein. Als es solch eine Portion beim Springen verlor, schimpfte es regelrecht, ging aber nicht zu Boden, um das Verlorene zu holen, sondern zurück, um sich die nächste Nuss zu angeln. Putzig dabei, dass es immer zwischen zwei Ringeltauben vorbeihastet, die in der Linde verschnaufen.



22. September

Seit Wochen fast Tag für Tag Regen, kein Altweibersommer. Den Teichfröschen behagt das gar nicht. Sie lassen sich nur noch selten blicken.



23. September

Heute überraschend angenehmes Herbstwetter mit Sonnenschein. Prompt wieder mehrere Teichfrösche gesichtet. Und im Teich des Sohnes zwei schöne große dunkelbraune Frösche, deren Art wir nicht genau bestimmen können. Bei einem ist deutlich ein dunkelbrauner rechteckiger Winkel auf dem Rücken zu sehen. Wahrscheinlich sind es Springfrösche oder Grasfrösche. Vermutlich nehmen sie schon ihr Winterquartier in Augenschein.



25. September

Bei verhangenem Himmel und regennassem Wetter über den Wolken, aber deutlich zu hören, der erste Vogelzug gen Westen.



26. September

Im Laufe des Tages wenigstens drei Vogelzüge über uns hinweg gen Westen und Südwesten gezogen. Heißt das, ein früher Winter steht bevor?



30. September

Am Morgen einen hoch über uns dahinfliegenden Graureiher gesichtet. Es gibt ihn also noch!



6. Oktober

Bei schönem Herbstwetter zwei Moorfrösche im Frosch-Pfuhl entdeckt.



14. Oktober

An einem milden Herbsttag ziehen Kraniche in Richtung Westen über uns hinweg. Kreisen sie nur oder sind sie echt unterwegs?



19. Oktober

Bei Temperaturen um 20 Grad interessieren sich zwei Kohlmeisen lebhaft für den Nistkasten am Haus. Sie picken am Einflugloch herum, gehen hinein, kommen sofort wieder heraus, fliegen davon. Scheint ihnen Spaß zu machen, schon einmal zu üben.



22. Oktober

Heute wurde der Fischteich von Fadenalgen befreit und die abgestorbenen Pflanzen beseitigt. Hernach haben wir ein Netz über den Teich gespannt, um zu verhindern, dass Laub und Kiefernnadeln ins Wasser gelangen. Der kleine Froschpfuhl des Sohnes wurde von diesem teilweise abgedeckt, um ein späteres Einfrieren weitestgehend zu verhindern.



4. November

Gegen zehn Uhr hörten wir schnatternde Gänse über den niedrig hängenden Wolken gen Westen ziehen. Bei Einbruch der Dunkelheit platschte ein Frosch im Goldfisch-Teich. Leider war er verschwunden, ehe man genau gucken konnte. Elf Grad Außen- und ähnliche Wassertemperatur hatten ihn offenbar noch einmal aus der Tiefe gelockt.



10. November

Heute Morgen erste dünne Eisdecke auf den Teichen. Die Fische in der Tiefe verschwunden. Futterhäuser für die Vögel aufgestellt.



11. November

Gegen Mittag ließ sich wieder einmal ein Graureiher sehen, kreiste ziemlich tief über dem Garten und zog dann ab.



18. November

Kohlmeisen, Blaumeisen, Sperlinge, Rotkehlchen, Buch- und Grünfinken, Kleiber und Amseln interessieren sich heute Morgen lebhaft für die Futterhäuser. Leider könnten sie einen Aushang nicht lesen, dass es Futter erst bei starkem Frost und Schneefall gibt.



24. November

Der Zitronenfalter ist zum „Insekt des Jahres 2002“ gekürt worden.



20. Dezember

Es ist Frost. Die Eisdecke auf den Teichbecken wächst. Erstaunlich, wie dicht unter dem Eis die Goldfische sich oft aufhalten.