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   Tier-Tagebuch 2003
   2. Halbjahr



3. Juli

Viele Vogelarten machen von den Vogeltränken in unserem Garten Gebrauch, wozu auch das Baden gehört. In jüngster Zeit hat sogar eine Ringeltaube den Genuss eines solchen Bades entdeckt. Während die meisten das Bad relativ schnell hinter sich bringen, bleibt sie wie auf einem Nest bequem und genießend längere Zeit sitzen.



7. Juli

Heute morgen sind die jungen Kohlmeisen ausgeflogen. Ein Amsel-Paar hat wieder im gleichen Apfelbaum wie im vorigen Jahr ein Nest gebaut, und sie sitzt und brütet. Gelegentlich beobachten wir ein Rotkehlchen, das Futter sucht und in immer gleicher Richtung Hecken davonfliegt.



8. Juli

Ganz benommen saß heute eine junge Blaumeise auf der Terrasse. Wahrscheinlich hatte sie gleich bei ihrem ersten Ausflug eine böse Erfahrung machen müssen: Dass nämlich Glasscheiben nicht durchlässig sind...



13. Juli

Heute entdeckten wir einen sonnenbadenden Trauermantel auf unserer Tanne. Dieser schmucke Schmetterling ist ein äußerst seltener Gast.



31. Juli

Seit einiger Zeit futtert jeden Morgen und jeden Abend ein Eichhörnchen in unseren Haselnuss-Bäumen die noch unreifen Früchte. Mit akrobatischen Kunststückchen wieselt es kreuz und quer, herauf und herunter. Und wenn es das Gefühl hat, dass wir stören, dann knurrt es vernehmlich.



19. August

In der Dämmerung kurvte ziemlich tief eine Fledermaus über unseren Köpfen auf ihrer Jagd nach Beute. Suchte sie Schwärmer?



20. August

Nachbarn berichten, sie hätten beim Heckenschneiden unter ihrer Hecke einen Marder entdeckt, der sich zunächst überhaupt nicht hätte stören lassen, dann aber verschwunden sei. Offenbar sucht er in der Nacht auch unseren Garten heim. Jedenfalls würde das erklären, warum wir in unserem Froschpfuhl keine Teichfrösche mehr sehen.



21. August

Gegen 17 Uhr eine Ringelnatter am Teichufer gesichtet. Als wir näher traten, verzog sie sich unter die Steine.



26. August

Es ist traurige Gewissheit: Unser Shubunkin ist aus dem Teich verschwunden. Schon seit zwei Tagen vermissten wir ihn beim Füttern. Wir hofften, er würde sich wieder einfinden. Aber nein, so lange und so intensiv wir auch schauen, der etwa 25 cm lange Fisch bleibt verschwunden. Und wir wüssten zu gern, was da geschehen ist. Ein Fischreiher? Der Marder, der in der Gegend gesehen wurde? Etwa die Ringelnatter?



1. September

Per Zufall entdeckten wir heute eine unserer zahlreichen jungen Erdkröten. Sie ist kaum gewachsen, wie uns scheint.



14. September

Seit wenigstens vierzehn Tagen ernten mindestens drei Eichhörnchen die Nüsse unseres Wallnussbaumes. Mit größter akrobatischer Fertigkeit greifen sie sich ein, zwei Nüsse, wobei allerdings auch manche Nuss herunterfällt, der sie kurz nachschauen, um dann nach einer anderen zu fassen. Mit der Beute im Maul eilen sie davon. Mitunter bleiben sie in der nahen Linde sitzen und beginnen zu futtern. Hier ein Foto mit einem jungen Eichhörnchen neben der Mutter:

Meist indessen springen sie auf den Bäumen über die Straße hinüber in den Wald und eilen hoch in die Gipfel der Kiefern, wo sie im Nu unseren Blicken entschwinden.



17. September

Ein prachtvoll sommerfarbener Grasfrosch besucht seit einigen Tagen unsere Teichbecken. Zunächst hielten wir ihn für einen Springfrosch, weil er so schöne große Sprünge macht, wenn er über unseren Rasen flitzt. Aber heute konnten wir seinen Bauch sehen. Er hat auf gelbem Grund braune Flecken.



20. September

Traurige Entdeckung heute Morgen am Teich. Mit abgebissenem Kopf lag da unser Springfrosch! Das ist besonders bitter, denn Springfrösche sind so zahlreich nicht. Offenbar auf Nahrungssuche wurde er außerhalb der Teichbecken die Beute eines Tieres, das nur Lust hatte am Töten.



1. Oktober

Rotkehlchen sind uns seit Jahren treue Begleiter bei der Gartenarbeit. Sie sind in unserer Gegend allerdings seltene Vögel. Wir treffen jeweils nur eins, von dem wir nicht wissen, ob es immer das selbe ist. Leider kommt es zuweilen vor, dass Vögel – obwohl wir Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben - gegen eine unserer Fensterscheiben stoßen. In der Regel geht das glimpflich aus, aber Katastrophen sind offensichtlich nicht zu vermeiden. Trotz sofortiger Fürsorge (siehe Foto) ist nach einem solchen Crash unser Rotkehlchen schließlich verstorben.



8. Oktober

Die Tagestemperaturen liegen bei regnerischem Wetter zwischen 10 und 14 Grad plus, was gerade noch ausreicht, die Fische zu füttern. Die aber haben schon merklich weniger Appetit. Und die Teichfrösche sind so gut wie verschwunden. Im Froschpfuhl hat heute noch einer Jagd auf eine Spinne gemacht.



14. Oktober

Schon gestern glaubten wir, einen Vogelzug zu hören, konnten ihn aber am Himmel nicht entdecken. Heute aber Gewissheit. Ein großer Schwarm klar von Ost nach West. Wahrscheinlich Graugänse.



20. Oktober

Badetag bei den Vögeln. Obwohl die Außentemperatur kaum 2 Grad plus beträgt, und das Wasser fast noch kälter ist, war heute am frühen Morgen reger Badebetrieb an den Tränken. Hier im Foto zwei Grünfinken, zwei Kohlmeisen und ein Sperling.



8. November

Seit einigen Tagen beobachten wir immer wieder einen Zaunkönig, der sich sehr gern in der Nähe unserer alten Laube aufhält. Ein lautlos behender kleiner Vogel, der nicht einen Moment ruhig auf einer Stelle sitzt. Endlich gelang es heute, wenigstens ein Foto zu machen.



11. November

Vergangene Nacht gegen zwei Uhr durch ein Poltern auf dem Dach wach geworden. Ich blickte bei Mondlicht zum Fenster und sah, wie ein Tier wieselflink auf dem Fenstersims entlang rannte. Noch bevor ich recht zur Besinnung gekommen war, war es verschwunden. Ein graubrauner Körper. Ein Marder? Ein Wiesel?



21. November

Als ich mich bemühte, die Teichbecken von Blättern zu befreien, hopste plötzlich ein großer Teichfrosch vom dicht bewachsenen Rand ins Froschbecken. Hat er keine Ahnung vom nahenden Winter?



23. November

Angenehme Temperaturen bei etwa zehn Grad Wärme. Badetag bei den Vögeln. Ein Buntspecht sondiert.



15. Dezember

Bei etwa 5 Grad plus nehmen Feldsperlinge ein intensives Bad. Im Bild etwa die Hälfe des Schwarms, der sich bei Kälte gern in unserer Hecke aufhält.



21. Dezember

Nach 16 Uhr erreichte der Sturm, der über unsere Region raste, seinen Höhepunkt. Punkt 16.45 Uhr legte er eine unserer ehrwürdigen Pappeln quer über die Straße. Die Spitze, in der sich der Specht noch in diesem Sommer eine Behausung angelegt hatte, liegt nun drüben im Wald. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.