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   Tier-Tagebuch 2004
   1. Halbjahr



29. Januar

Obwohl Schnee angesagt war, klarte es gegen Mittag auf, und plötzlich belebte sich der Garten. Vögel fanden sich am Futterhaus ein. Auch Schwanzmeisen. Aber sie wagen sich nicht ins Haus. Sehr unruhig huschen sie hin und her. Gerade, dass endlich wieder einmal ein Foto gelang...



3. Februar

Bei frühlingshaften Temperaturen interessieren sich Kohlmeisen für die Nistkanne in der Nähe des Hauses.



5. Februar

Am Vormittag zog ein erster Schwarm Wildgänse von West nach Ost.



6. Februar

Fotografiert hatte ich den hellen jungen Nachwüchsling rechts oben. Beim Übernehmen dann in den PC waren noch drei weitere Gesellen zu sehen. Es wachsen fast zehn Jungfische heran. Sind es Koi? Sind es Goldfische? Sie haben es über den Winter geschafft. Jedenfalls bis heute...



7. Februar

Am späten Vormittag überraschender Besuch von zwei Dompfaffen-Pärchen. Sie fanden sich am Futterhaus ein, und waren im Nu wieder auf und davon. Wir zeigen die beiden Damen.



10. Februar

Über Nacht hat es wieder leicht geschneit. Eine Ringeltaube hat Durst, trinkt frisches Tauwasser.



1. März


Bei Temperaturen um null Grad hielt sich für wenige Minuten ein Dompfaffen-Pärchen beim Futterhaus auf; allerdings an dessem Fuß, wo liegen bleibt, was vor allem Amseln, Kohlmeisen und Sperlinge herunterwerfen. In ihrer Gesellschaft zwei Zeisige.



13. März

Endlich mildes Wetter. Und schon die erste fleißige Biene gesichtet.



14. März

Bei Teicharbeiten den ersten Teichfrosch gesichtet, ein kleiner, wohl so im 2.Lebensjahr. Er hockte hinter einer Folienspalte (nicht im Wasser) und schnupperte Frühlingsluft. Leider verschwand er, bevor ich die Kamera zur Hand hatte. Er sprang in den Teich und tauchte ab.



16. März

Das Leben im Teich ist erwacht. Alle Fische scheinen den Winter gut überstanden zu haben. Jedenfalls haben sie heute schon einmal ein bisschen Futter angenommen. Und auch ein großer Teichfrosch hat sich zwischen dem Schilf blicken lassen.



17. März

Laut Wetterbericht war heute im Berliner Raum der wärmste Märztag seit Jahrzehnten. Wir haben das am Verhalten der Tiere beobachten können. Bereits am frühen Morgen sahen wir, dass der Star eingetroffen ist. Und schon balzte er vor seinem Nistkasten. Wenig später sahen wir, dass auch die Gattin da ist. Insgesamt zeigten sich alsbald vier verschiedene Schmetterlinge: Zitronenfalter, Kohlweißling, Tagpfauenauge und Schachbrett.

In den Teichen versammelten sich im Laufe des Tages erstmals sechs Teichfrösche und zwei Moorfrösche.

Gegen Abend suchte ein etwas erschöpfter siebenter Teichfrosch Zugang zum Teich. Wir halfen etwas nach (siehe Foto).





23. März

Erst vor drei Tagen montiert, hat die neue Starkanne schon Interessenten. Ein Star-Pärchen disputiert über die neue Wohnung. Wir vermuten, es sind die Stare, die im vergangenen Jahr oben in der Pappel im Spechtloch brüteten und nun eine neue Behausung brauchen, da der Sturm die Pappel umgeworfen hat.



25. März

Beim kurzen Besuch einer Singdrossel gelangen ein paar Fotos. Allerdings eigentlich eher nur zum Beweis, wie gut doch dies Vögelchen von der Natur getarnt ist.



28. März

Eine Amsel hat sich in unserem offenen Geräteschuppen auf der Sprosse einer Holzleiter ein Nest gebaut und zu brüten begonnen.



3. April

Am Vormittag noch hatten wir ein Movie aufgenommen vom Star-Konzert am neuen Nistkasten.

Die lauten Zwischenrufe eines Vogels im Hintergrund bitte nicht mit dem Stargezwitscher zu verwechseln. Es hört sich fast an, als schimpfe hier bereits die Kohlmeise. Am Nachmittag flog zu unserer Überraschung ein Kohlmeisen-Paar eifrig und geschäftig die schmucke neue Wohnung an. Sie schleppten Nistmaterial hinein. Am späten Nachmittag endlich traf der Star ein und besetzte den Steg. Die Kohlmeisen hielten respektvoll Abstand und schimpften.



4. April

Heute viel Geschäftigkeit des Stars an der neuen Nistkanne. Hat er gar zwei Frauen an der Hand? Jedenfalls sichteten wir gelegentlich drei Vögel. Eifrig geht es hinein und wieder heraus. Noch scheint nichts entschieden. Im Gegensatz zur alten Kanne, wo ein erfahrenes und reifes Paar eingezogen zu sein scheint.



5. April

In dieser Jahreszeit brauchen Eichhörnchen offenbar Material für ihren Kobel-Bau. Sie kommen aus diesem Grunde gern zu unserer Linde und demolieren deren Äste. Wir konnten es mit einem Movie dokumentieren.



6. April

Bei recht kühlem Aprilwetter beobachteten wir am Nachmittag ein liebesgeschäftiges Erdkröten-Paar im Teich. Die Hochzeit begibt sich rund drei Wochen früher als im vergangenen Jahr.



14. April

Bei endlich 15 Grad plus und Sonnenschein pur 1.Frühjahrs-Treffen der Teichfrösche.



21. April

Am 28. März hatten wir die brütende Amsel fotografiert. Inzwischen wächst Nachwuchs heran. Da scheinen vier Jungvögel zu hocken, einer von ihnen im Hintergrund. Der Nestbau in den Sprossen unserer Holzleiter war offenbar klug; denn auf alle Fälle trocken. Amselhenne und Amselhahn sind fleißig beim Füttern. Allerdings haben sie uns noch nicht den Gefallen getan, sich dabei fotografieren zu lassen. Nun wollen wir sie aber auch nicht unnötig stören. Bei den Blaumeisen beobachteten wir übrigens heute, dass noch Nestmaterial nachgeliefert wird. Und auch der Star spazierte mit Gräsern im Schnabel auf der Wiese herum und flog dann nach oben zur Kanne.



29. April

Der Trauerschnäpper ist eingetroffen und inspiziert neugierig die Nistkästen. Selbst für eine Starkanne hatte er Interesse. Wo übrigens „Funkstille“ herrscht. Zur Zeit ist unklar, ob da überhaupt gebrütet wird...



2. Mai

Was wir noch nie gesehen haben, schon gar nicht fotografiert: eine badende Singdrossel.



3. Mai

Große Überraschung bei Familie Amsel. Sitzt die Amselhenne doch tatsächlich noch einmal auf dem Nest (siehe Tier-Tagebuch vom 21. April) im offenen Schuppen, wo sie in diesem Frühjahr schon einmal vier junge Amseln ausgebrütet und mit ihrem Ehemann aufgefüttert hat. Nun liegen wieder mindestens zwei Eier im Nest. Das ist für uns sehr bemerkenswert; denn bisher haben Amseln grundsätzlich ein neues Nest in anderer Ecke oder Hecke des Gartens gebaut, wenn sie ein zweites Mal brüteten.



6. Mai

Laich vom Teichfrosch im Koi-Teich in der flachen Zone entdeckt. Er scheint schon einige Tage alt zu sein. Ich bemerkte die Ballen, als ich sich ausbreitende Fadenalgen entfernen wollte.



17. Mai

Die kühle Witterung der letzten Tage hat die Entwicklung offenbar verzögert. Doch heute sehen wir: Die ersten winzigen Kaulquappen-„Babys“ zappeln im Wasser.



18. Mai

Die Neugier hat gesiegt. Seit Tagen vermuten wir, dass unmittelbar neben der Amsel in unserem offenen Schuppen ein Rotkehlchen brütet, und zwar in einem amphorenartigen Gefäß aus Bast, das wir dort auf einem aufgehängten Schlitten deponiert haben. Heute pirschte ich mich mit der Kamera heran, und plötzlich flog der Vogel an mir vorbei ins Freie. Womit er uns Gewissheit verschaffte, dass er tatsächlich dort brütet. Natürlich lag nahe, das Gelege zu fotografieren. Aber ich begnügte mich mit obiger Aufnahme und zog mich schnell aus dem Schuppen zurück, um dem Rotkehlchen nicht noch mehr Angst zu machen. Nun sind wir wieder neugierig, ob es denn zurück gekommen ist...



24. Mai

Heute ertappten wir das Rotkehlchen auf dem Amselnest unmittelbar neben dem eigenen Nest! Was war los? Wieso saß das Rotkehlchen nicht im eigenen Nest? Hatte es dort eine Katastrophe gegeben? Die Neugier siegte. Ich kraxelte auf eine Leiter und fotografierte ins Nest des Rotkehlchens. Und siehe da: vier Eier im Nest! Das wird spannend... Und nebenan bei Familie Amsel im Nest auf der Leiter wachsen wieder vier Junge heran.



31. Mai

Im Nest des Rotkehlchens keine Eier mehr, sondern ein dunkelbrauner wolliger Knäuel. Hoffen wir, dass es der heranwachsende Nachwuchs ist. Das Rotkehlchen saß heute übrigens erneut nebenan kaum einen halben Meter vom eigenen Nest entfernt auf dem Rand des Amselnestes und schien den noch im Nest hockenden jungen Amseln Mut zu machen loszufliegen. (Leider hatte ich natürlich in dem Moment nicht den Fotoapparat zur Hand). Wir zeigen hier die vier Amselkücken, wie sie heute Morgen startbereit im Neste saßen. Am Abend waren sie bis auf eins ausgeflogen.

Angefangen mit dem Ausfliegen hat offenbar der links Sitzende, ein stolzes Kerlchen, das alsbald erst einmal im Schuppen eine Etage höher geflogen war in die Region des Rotkehlchens und dort saß in der Haltung eines Jünglings, der sich umschaut und schon fragt, ob denn das schon alles gewesen sei...

Wenn er allerdings ruft, klingt das gar nicht so selbstbewusst, sondern eher wie ein Hilferuf. Dazu ein Movie.



5. Juni

Das Rotkehlchen, wie wir mit Freude feststellen, kümmert sich um den Nachwuchs, der – deutlich erkennbar im Vergleich zu der Aufnahme vom 31. Mai – vierfach heranwächst.



9. Juni

Beim Rotkehlchen wächst der Nachwuchs heran: vier schön ordentlich nebeneinander platzierte kleine Wesen, deren hell markierte Schnäbel und deren Augen deutlich zu erkennen sind. Die Sensation des Tages aber begibt sich nebenan im Amselnest auf der Leiter! Dort – wie wir ganz zufällig entdeckten, als wir die Rotkehlchen fotografieren wollten - sitzt Frau Amsel offenbar zu ihrer dritten Runde in diesem Jahr!



11. Juni

Die vier jungen Rotkehlchen sind wohlauf. Leider ducken sie sich in ihrer Basthöhle, sobald die Kamera vor der Öffnung erscheint. Sekunden vorher sah ich noch, wie sich eins aufreckte und putzte.



14. Juni

Die jungen Rotkehlchen sind ausgeflogen! Oder hat es eine Katastrophe gegeben? Es deutet allerdings und zum Glück nichts darauf hin. Das Nest ist unversehrt. Aber leer! Offenbar habe ich zu lange gezögert, sie wieder zu fotografieren. Am 11. Juni gab ich ihnen noch mindestens eine Woche. Frau Amsel nebenan sitzt nach wie vor auf ihrem Nest und schaut mich an, als wüsste sie von nichts...