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   Tier-Tagebuch 2005
   1. Halbjahr



31. Januar

Nachts ist wärmere Luft herangezogen mit ausgiebigem Regen, so dass der Schnee der letzten Woche fast verschwunden ist. Kohlmeisen quittieren das Wetter mit Rufen, die fast schon Frühling ahnen lassen. Aber das ist wohl ein Irrtum.



5. Februar

Als wir am Vormittag unseren Spaziergang machen, stellen wir fest, dass gleich gegenüber der Waldboden umgewühlt ist: Wildschweine. Sie waren auf ihren nächtlichen Streifzügen einmal wieder ganz in der Nähe. Wir haben nichts bemerkt.



9. Februar

Welcher Piepmatz wird das 12 mm große Ei verloren haben? Wir fanden es heute in der Nähe einer Nistkanne – bei immer noch knapp 0 Grad am Tage. Aufgeschlagen von einem Räuber, aber noch immer etwas Dotter darin. Wir tippen auf Kohl- oder Blaumeise.



10. Februar

Über Nacht ist wärmere Luft – so um 3 Grad plus - über unsere Region gezogen, und mit ihr sind offenbar auch reisende Vögel gekommen. Jedenfalls sahen wir am Morgen zwei Dompfaffen-Paare auf einem Apfelbaum, wenig später tauchten zwei Kernbeißer am Vogelhaus auf.



14. Februar

Noch ist der Winter nicht vorbei. In der Nacht fiel neuer Schnee.



1. März

Die anhaltende Kälte führt dazu, dass sich auch Zeisige am Futterhaus einfinden.



3. März

Noch immer ist es für die Jahreszeit empfindlich kalt. So findet sich morgens überraschend selbstverständlich ein Dompfaff am Futterhaus ein, bezieht Posten und futtert nach Herzenslust.



7. März

Der Frühling lässt noch immer auf sich warten. Die Vögel sind dankbar für jedes Zubrot. Heute ein Buntspecht mit Appetit.



9. März

Überraschung am Vormittag. Plötzlich ein bisher hier noch nie gesehener Vogel am Futterhaus: ein Bergfink! Einige Minuten pickerte er am Grund herum, dann war er wieder verschwunden.



12. März

Frühling! Obwohl überall noch Schnee liegt und die Temperatur morgens bei kaum zwei Grad plus, hören wir heute oben über den Wolken Zugvögel rufen und ihren Weg ziehen. Und gegen zwölf Uhr fand sich der erste Star ein, trank ein bisschen Wasser und lief dann zum Futterhaus, um am Grund zu picken. Ob er wohl bei uns bleibt oder nur auf der Durchreise ist?





15. März

Schnurstracks flogen heute drei Stare ins Futterhaus und pickten intensiv. Offenbar waren sie von weitem Flug ziemlich hungrig. Als sie sich gehörig versorgt hatten, flogen sie wieder auf und davon.



17. März

Das Eis auf den Teichbecken ist endlich weggetaut – und erfreut stellen wir fest: alle Fische haben die lange Frostperiode überstanden!



18. März

Nach Einbruch der Dunkelheit ruft eine Erdkröte aus dem Teich. Wahrscheinlich sitzt sie unter der Brücke.



21. März

Bei knapp 5 Grad plus aber strahlendem Sonnenschein Besuch vom Grünspecht. Er pickte im noch halb gefrorenen Rasen herum, war aber mit der Speisekarte wohl nicht so recht zufrieden.



23. März

Was wir vermuteten, ist geschehen. Wieder hat eine Amsel in unserem offenen Geräteschuppen ein Nest gebaut. Allerdings nicht an der Stelle vom Vorjahr, sondern rechts daneben auf der anderen Leiter.



24. März

Frühlingshaftes Wetter. Ungewöhnliche Töne aus dem Teichbecken ließen uns heute Morgen aufhorchen. Wir traten näher und sahen und hörten die Paarung zweier Erdkröten. Gut zu sehen, wie das größere Weibchen die Hinterbeine weit wegstreckt und das aufsitzende kleinere Männchen sich festklammert. Dazu ein Movie:



25. März

Noch eben freuten wir uns über die ersten Teichfrösche, die aus der Tiefe des Teiches auftauchten und sich anschickten, ein Sonnenbad zu machen. Sie schienen noch recht wintersteif. Da flatterte das erste Tagpfauenauge des Jahres heran, setzte sich ahnungslos in die Nähe eines Teichfrosches. Und schwupp war es geschehen!



1. April

Seit gestern sind Zeisige nicht mehr zu sehen – offenbar auf und davon geflogen in ihre Sommerquartiere!



2. April

Am Beckenrand im Froschteich bewegten sich heute merkwürdige Gebilde. Wir fischten einige heraus und entdeckten, dass jeweils aus einer seitlichen Öffnung eines Köchers (oder Kokons?) ein Insekt mehr oder weniger weit herauskroch und dann wieder verschwand. Wie wir auskundschafteten, handelte es sich um Köcherfliegenlarven.



14. April

Überraschend noch einmal Hochzeit bei den Erdkröten. Wir hatten schon am 24. März ein Paar beobachtet, das allerdings nirgendwo Laich hinterlassen hatte. Seitdem rief nachts aber auch tags eine Erdkröte nach einem Partner. Heute nun sahen wir wieder ein Paar.



15. April

Das hatten wir schon im vorigen Jahr beobachtet: An einem relativ warmen Frühlingstag, nachdem die Winterstarre überwunden ist und sie wieder schön grün ausschauen, versammeln sich die Teichfrösche wie zu einer Beratung. Was wohl gibt es zu beraten? Etwa das bevorstehende große Quaken? Hat das Konzert erst einmal begonnen, ist es vorbei mit der kuscheligen Gemeinsamkeit. Wilde Konkurrenz beherrscht dann die Szene.



19. April

Just als ich die Blüten des Rhododendron fotografieren wollte, setzte sich ein kleiner Schmetterling ins Bild: ein Faulbaum-Bläuling. Solchen Winzling von kaum zwei Zentimeter Größe hatte ich noch nicht vor der Linse. Als ich näher heran wollte, türmte er.
Der Trauerschnäpper, ein umtriebiger Vogel, den wir „Zwitschermaschine“ nennen, ist eingetroffen und hat seine ersten Arien geschmettert. Noch kurvt er nur herum, hat die Nistkästen - wie er zu tun pflegt - noch nicht inspiziert.



1. Mai

Endlich ein warmer Tag. Sofort sind die Teichfrösche aktiv, fangen an zu palavern. Auch eine einsame Erdkröte ruft unverdrossen.
Überraschung an einem Kaktus. Ausgerechnet den hatte sich ein Lindenschwärmer-Pärchen als Begegnungsstätte ausgesucht. Um fotografieren zu können, wurden sie erst einmal in ein Glas umquartiert.



4. Mai

Heute im Teich Laich von den Teichfröschen entdeckt.



7. Mai

Überraschung im Teich! Muntere Kaulquappen! Nicht viel, aber immerhin. Es können praktisch eigentlich nur Kaulquappen von der Erdkröt sein. Der Teichfrosch-Laich liegt noch unverändert an seiner Stelle. Wir hatten schon gedacht, dass die Mühen der beiden Erdkröten erfolglos gewesen waren; denn Laich-Schnüre hatten wir nicht sehen können. Das Stadium, in dem die gesichteten Kaulquappen sind, macht es schwer, ihre Art zu bestimmen.



14. Mai

Um Mitternacht, bei strömendem Regen, hielt sich ein Tier an der Ecke auf dem Fensterbrett an unserer Gaupe auf und putzte sich. Als wir aufmerksam wurden und dadurch störten, lief es am Sims entlang und verschwand. Deutlich gesehen in der Dunkelheit haben wir einen braunen Buckel und einen buschigen Schwanz, dessen Abdruck an der Fensterscheibe zurückgeblieben ist. Wir vermuten einen Marder.



19. Mai

Gegen 16 Uhr Besuch vom Graureiher. Er schwebte ein und setzte sich hoch oben auf eine unserer Kiefern, erhob sich allerdings sofort wieder, nachdem er uns wahrnahm, und zog davon. Keine Chance, ihn zu fotografieren.



4. Juni

Überraschung am Kaffeetisch. Ungewöhnlich viele Wespen umschwirrten uns und unseren Kuchen. Da stimmte irgendetwas nicht. Des Rätsels Lösung: Unter der Tischplatte hatten sich die Herrschaften ein Nest gebaut, das wir beim besten Willen dort nicht lassen konnten.



6. Juni

Solch kapitalen, 45 mm großen Käfer hatten wir noch nicht gesehen: einen Nashornkäfer. Und zwar ein Weibchen. Wieso es auf unserer Terrasse Zwischenstation machte, hat es uns nicht verraten.



10. Juni

Am frühen Nachmittag eine junge, circa fünfzehn Zentimeter große Ringelnatter am Teich. Sie kam hurtig aus dem Wasser und verschwand sofort im hohen Gras am Ufer.



14. Juni

An unseren Erdbeeren entdeckten wir einen Gartenlaubkäfer.



15. Juni

Beim Spaziergang im nahen Wald einen Schwarzspecht gesichtet. Er hantierte an einem Kiefernstamm herum und flog alsdann davon...