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Ein Abenteuer

Teiche miteinander verbinden

Angeregt durchs Surfen auf dieser oder jener Webseite vor allem von Koi-Experten, begannen wir zu überlegen, ob und wie sich unsere kleinen Teichbecken vielleicht doch verbinden ließen. Schließlich würde das für die Fische einen Gewinn an Auslauf im Wasser bringen. Zwar könnten wir die Fisch-Arten dann nicht mehr trennen, aber es würde zum Beispiel auch sehr reizvoll werden zu beobachten, welche „Teich-Teile“ von ihnen bevorzugt würden.

Das Problem

Auf dem Foto oben ist der bis dato erbaute Überlauf vom „Koi-„ zum „Goldfisch-Teich“ zu sehen. Der Wasserstand links (unter der Brücke) war etwa 8cm höher. Die Folien der Teiche waren getrennt, wobei die obere über die untere lappte. So konnte das Wasser beim Überlaufen nicht wegfließen. Wenn die Teiche aber verbunden werden sollen, müssen logischerweise die Folien zusammengeklebt werden.

Aber wie die Teiche verbinden?

Immerhin gibt es ein Klebemittel, mit dem man sogar „schweißen“ kann. Doch da gehen die Anbieter natürlich davon aus, dass das an Land geschieht, nämlich bei glatt ausgebreiteter Folie. Man legt die Teile zurecht, säubert sie mit Aceton, pinselt den Kleber auf und drückt die Klebestelle aufeinander, nicht ohne die Stelle dann mit Sandsäcken (!!) zu beschweren. Das soll schnell gehen und auch schnell kleben. Dreißig Sekunden (!) werden als Arbeitseinheit genannt.

Aber wenn die Folie bereits ausgelegt ist?

Da wird das Vorhaben ganz und gar kompliziert.

Ich habe mich in das Abenteuer gestürzt!

Zuerst habe ich angefangen, die „Baustelle“ einzurichten, das heißt, eine Leiter quer über die Pfütze zu legen und darauf ein Brett, um überhaupt erst einmal an den Überlauf heranzukommen. Dann habe ich auf beiden Seiten die Folie frei gelegt und einen ersten Versuch gestartet, sie zusammen zu kleben.

Zunächst hatte ich gedacht, ein neues Stück dazwischen fügen zu müssen. Aber die vorhandene Folie ließ zu, sie überlappen zu lassen. Also änderte ich meinen Plan. Ziemlich mühselig schob ich ein schmales Brettchen unter die Enden, säuberte die in Frage kommenden Seiten der Folie mit Aceton, pinselte Kleber darauf, drückte die Stellen zusammen, legte ein ebensolches Brettchen auch von oben auf und schraubte Klemmen, so fest ich konnte. Das hatte zur Folge, dass sich das Brett in der Mitte leicht anhob. Schnell holte ich eine 10kg-Tüte Bittersalz herbei und setzte sie obenauf.

Pleite

Als ich am nächsten Morgen optimistisch den Sack und die Klemmen entfernte, packte mich das reine Entsetzen. Nichts, aber auch gar nichts hatte geklebt!!!! Und das soll ein Super-Schweißmittel sein!

Entnervt - aber neuer Versuch

Also habe ich - entnervt und meinen Entschluss verfluchend - es noch einmal versucht. Diesmal stückchenweise und nach Möglichkeit immer bemüht, die eingepinselten Klebestellen schnell aufeinander zu fügen. Denn wenn 30 Sekunden als Klebezeit vorgegeben werden, dann - so dachte ich schließlich und endlich - muss man schnell handeln, sonst ist der Kleber trocken und verflogen, noch ehe er in Aktion treten kann. Und siehe: Diesmal, wie es schien, hatte ich Erfolg. Jedenfalls klebten die zwei Teile zusammen.
Um möglichst sicher zu gehen, nahm ich mir vor, entlang der Klebestelle einen weiteren Folienstreifen obenauf zu kleben. Aber das misslang insofern, als das Stück auf einer Seite nicht reichte, weil ich es - entnervt wie ich war - ungleich aufgeklebt hatte.

Sind die Details so wichtig?

Jetzt für den Leser und Surfer gewiss nicht, aber für mich damals schon. Denn wenn es nur ein klitzekleines Loch gibt, ist alle Arbeit umsonst.

Wenn ich doch Geduld gehabt hätte!

Als die Sache so ausschaute, als sei sie gelungen, ging ich den nächsten Schritt. Ich drückte die Klebestellen unter Wasser. Nun würde sich zeigen, ob ich erfolgreich war! Und schließlich fiebert man insgeheim ja ungemein dem Moment entgegen, beide Teiche verbunden zu sehen - mit zufriedenen Fischen, die hin und her schwimmen.

Der Erfolg ist mäßig.

Irgendwo am Rande der Klebezone oder vielleicht auch irgendwo am Ufer, das war jetzt die große Frage, musste eine undichte Stelle sein; denn das Wasser läuft immer wieder ab, so dass der Wasserstand etwa 5 cm tiefer ist als geplant. Wir könnten damit leben, aber wir wollen uns nicht damit zufrieden geben. Das Problem war ja nun, dass der Wasserspiegel im „Goldfisch-Teich“ stieg und damit Uferzonen im unteren Teich zu kritischen Stellen wurden…

Wo also waren die kritischen Stellen? War es eine? Waren es gar mehrere?

Das jedenfalls war nun die Frage! Eine erste Hoffnung zerschlug sich. Wir hatten eine Stelle entdeckt, wo eine Folienfalte ziemlich tief lag, so dass es schien, dort sei das Wasser weggelaufen und nicht an den Klebestellen. Aber nachdem wir die Sache bereinigt hatten, sank das Wasser noch immer bis zu einer bestimmten Höhe.

Erneut war guter Rat teuer

Es blieb nur die Möglichkeit, dass an der Klebestelle, also am bisherigen Übergang vom „Koi-„ zum „Goldfisch-Teich“, eine undichte Stelle war. Also musste ich erst einmal wieder Wasser ablassen, um diese Zone trocken zu bekommen. Das kann dauern bei miesem, kaltem und nassem Wetter...!

Neuer Versuch

Bei kaum sieben Grad Wärme (Donnerstag, 12. April 2001), aber weil die Sonne schien, habe ich versucht, das Problem zu meisten. Zunächst mit dem Trick, dass ich auf beiden Seiten der „Furt“ die Folie und damit auch die Klebestellen anhob, um die eventuell kritische Zone höher zu bekommen. Dann habe ich die möglicherweise undichten Stellen noch ein bisschen besser verklebt. Die Sache lässt sich schwer beschreiben, daher soll es hier damit genug sein…
Und natürlich - inzwischen regnete es wieder - habe ich anschließend ungeduldig sofort Wasser eingelassen, um zu prüfen, ob es gelungen ist.

Kein Glück

Heute (Karfreitag, 13. April 2001) erste Handlung: Der Gang zum Teich. Leider kein Glück. Das Wasser ist wieder tiefer gesunken, also ein Teil weggelaufen. Da der Stand dennoch etwa 1 cm höher zu sein scheint als bisher, gehe ich davon aus, dass der Defekt nicht an der Stelle ist, an der ich gestern geklebt habe!

Aber wo?

Wahrscheinlich werden wir uns erst einmal mit dem Erreichten zufrieden geben müssen.

Neuen Mut geschöpft

Über die Ostertage schöpfte ich neuen Mut, unterstützt von der Familie. Ich ging von der Annahme aus, dass die Stelle, wo ich geklebt hatte, also der bisherige Übergang vom „Koi-„ zum „Goldfisch-Teich“, in Ordnung war. Allerdings müsste der Wasserstand, da ich die Folie an dieser Stelle angehoben hatte, mindestens zwei bis drei Zentimeter höher sein. War er aber nicht.
Daher hatte ich nun die andere, die zweite Klebestelle in Verdacht, die vom bisherigen „Goldfisch-„ zum „Moderlieschen-Teich“. Die hatte zwar schon funktioniert, aber der Wasserspiegel war dort nun höher. Leider war das Wetter Tag für Tag so elend ungünstig, dass sich die neue Aktion verzögerte.
Endlich (24. April 2001) schien die Sonne, stieg das Thermometer auf 17 Grad und es regnete nicht. Ein Tag also geeignet, einen neuen Versuch zu wagen.

Ein neuer Versuch

Ich ließ zunächst wieder Wasser ein, um dem Wasser Gelegenheit zu geben, durch das Loch auszutreten und mir die Möglichkeit, hinter der Folie eine feuchte Stelle ausfindig zu machen. Ich hatte nach wie vor die Klebestelle im Verdacht, aber wieder einmal nicht genug Geduld. Beim Dahinterfassen schien es mir, als sei es da etwas feucht. Wirkliche Gewissheit konnte ich mir nicht verschaffen. Das Erdreich und auch die Folie waren nach den Regentagen einfach nicht genügend abgetrocknet.

Was tun?

Jedenfalls war die verdächtige Stelle relativ schnell entsprechend geräumt und die Folie angehoben. Dann habe ich nun allerdings wirklich mit Geduld alle zwei, drei Zentimeter um die vorhandene Klebestelle herum neu geklebt und obendrein noch einen Streifen aufgesetzt. Ich meinte, es müsse dicht sein!
Also habe ich die Stelle wieder nach unten ins Wasser gedrückt und so viel neues Wasser eingelassen, dass eine ideale Höhe der Oberfläche erreicht wurde. Aber schon am Abend war das Wasser leider schon wieder um mindestens 2 cm abgesunken.

Teilerfolg!

Immerhin, immerhin, ich bin geneigt, es als Teilerfolg zu buchen. Das Wasser steht zwar etwa drei Zentimeter tiefer als es wünschenswert wäre, aber der jetzige Zustand ist brauchbar. Wenn er stabil bleibt, ist es mir gelungen, meine drei Becken zu verbinden.
Auf dem folgenden Foto ist der Übergang - stolz „Die Passage“ genannt - vom bisherigen „Goldfisch-Teich“ unter die Brücke hinüber zum „Koi-Teich“ zu sehen. Die Passage ist etwa 30cm breit und 12cm tief. Nicht ideal, gewiss, aber immerhin!

Die Passage vom bisherigen „Goldfisch-„ zum „Moderlieschen-Teich“ (auf dem folgenden Foto im Vordergrund) ist zwar so seicht und schmal, dass dort größere Fische kaum hindurch schwimmen werden, aber eine Wasserverbindung ist auf alle Fälle hergestellt. Wir werden den bisherigen „Moderlieschen-Teich“ als „Baby-Becken“ einrichten und außerdem versuchen, hier Wasserflöhe anzusiedeln. (Übrigens: Nach nunmehr rund zwanzig Jahren ist zu sagen ist, dass eine solche Ansiedelung nicht gelungen ist.)

Vom „Moderlieschen-Teich“ fließt das Wasser über einen kurzen Bach in den „Frosch-Pool“, von wo es per Pumpe zurück in den „Koi-Teich“ befördert wird.

Das „Abenteurer“ abgeschlossen

Das „Abenteuer“ ist also durchgestanden. Nicht ganz mit dem Ergebnis, das wir erhofft hatten, aber doch immerhin so, dass - wie sich inzwischen herausgestellt hat - die Fische gern und selbstverständlich von einem Becken in das andere wechseln.

Erfolg...

...nun doch noch!! Tage später entdeckte ich am Rande des Goldfisch-Teiches eine feuchte Stelle. Ich ging der Sache nach und fand, dass eine Falte der Folie zu tief lag und dort das Wasser überlief. Ich korrigierte die Stelle. Es schien, als seien nicht meine Klebestellen schuld am Wasserverlust gewesen.
Hoffnungsvoll füllte ich Wasser auf. Nebenbei stellte ich fest, dass auch beim kleinen Bachlauf Wasser für die Zirkulation (Frosch-Teich, Pumpe, Schlauch, Filter, Koi-Teich, Goldfisch-Teich, Moderlieschen-Teich, Frosch-Teich) verloren gegangen war. Auch diese Stelle richtete ich.

Und am Tag danach?

Kein Wasser weggelaufen!! Der „Pegelstand“ am 2. Mai 2001 wie gewünscht! Und nach acht Stunden Pumpen-Betrieb nicht die Notwendigkeit, Wasser nachzufüllen! Ist das ein Erfolg? Worüber man sich doch so freuen kann.
Zumal die Fische sich offenbar immer besser an die neue Situation gewöhnen. Vom Koi- zum Goldfisch-Teich und zurück wechseln sie jetzt schon ziemlich selbstverständlich.