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Die Fuchs-Story

    Schon über das ganze Jahr stellten wir morgens immer wieder fest, dass eine der Trinkschalen für Vögel so gut wie leer war. Trank da jemand? Aber wer? Dann fanden wir immer wieder Häufchen Kot im Garten, zu gross, um von einer Katze zu sein, auch zu pietätlos platziert. Zum Beispiel inmitten des abgeblühten Primel-Stockes.
    Was aber besonders unsere Aufmerksamkeit erregt hatte, war die Tatsache, dass morgens Reste von aufgefressenen Tieren in unserem Garten lagen. Einmal die Federn einer Amsel oder eines Stares, dann die einer Blaumeise. Und Reste eines Teichfrosches. Katzen hatten in der Regel nur den Kopf abgebissen. Jetzt waren nur die vier Beine übrig geblieben
    Dann gab es eines Nachts, als wir mit dem Auto nach Hause kamen und ausstiegen, jenes seltsame schlimme Geschrei eines Tieres im Wald. Es klang, als befände sich eine Kreatur in höchster Not. Aber wir konnten nichts sehen. Am nächsten Tag allerdings erfuhren wir, dass in der Nacht zwei Hühner gerissen worden waren. Nachbarn hatten die Reste auf der Straße gefunden.
    Pfingstmontag, nachmittags beim Kaffeetrinken an unserem Teich, stellten wir eine Verletzung unseres „Silberpfeils“, eines Koi, am Kopf fest. Hat er sich an einem Stein im Teich gerissen? Oder hat eine Katze mit einer Tatze zulangen können? Oder ist er so hoch gesprungen, dass ihm über den Teich gespannte Drähte zum Ärgernis wurden? Aber eigentlich waren in den letzten Tagen so kalte Temperaturen, dass den Fischen das Springen vergangen sein müsste. Wir untersuchten die Absperrung. Zwei Stellen fanden sich, wo der Draht marode war und eine Möglichkeit für einen Zudringling gewesen sein könnte

    Am 4. Juni 2001 endlich gab es Gewissheit.
    Ein Fuchs im Garten!

    Wir waren am späten Nachmittag von einem kurzen Spaziergang zurückgekommen. Ich stand noch im Flur, um die Schuhe auszuziehen und schaute beiläufig zur Glastür hinaus. Da huschte vor meinen Augen, kaum einen Meter entfernt, ein Tier vorbei mit einem buschigen Schwanz. Zu groß für eine Katze! Ich öffnete hastig die Tür und schaute hinterher. Tatsächlich: Ein hellbrauner Fuchs lief am Haus entlang hinein in den Garten. Das Foto zeigt den „Fuchspfad“.

    Ich zog hastig die Schuhe wieder an und eilte hinterher. Er hielt sich noch an den Büschen auf. Als er mich sah, verschwand er dahinter. Dann ist er wohl hurtig über die Straße in den Wald gewechselt, denn als ich heran war, konnte ich ihn nicht mehr sehen.
    Womit die Fuchs-Story ihr Ende nahm. Seit jener Vertreibung scheint uns der Fuchs gemieden zu haben; denn es geschah nichts mehr, was hier zu berichten gewesen wäre.