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Beobachtungen am Gartenteich

Frosch-Notate

von Ursula Obermeier

 

 

 

IQ und Nahrungssuche

 

Teichfrösche haben – sagen wir es einmal so – unterschiedliche Intelligenz-Quotienten. Manche von ihnen sind sogenannte Dumpfbacken. Dabei möchte ich ihnen nicht Unrecht tun, denn untereinander kommunizieren sie sicherlich. Sie tun dies aber weniger mit der Außenwelt, zu der wir Menschen zu rechnen sind. Anders dagegen ein Einzelgänger unter unseren Fröschen, den wir seit einigen Jahren beobachten. Er hebt sich durch sein bestimmtes Tun aus der Menge hervor und erhielt auf Grund dessen von uns den Namen „Rambo“.

 Schon als Winzling wagte er sich in das Revier des Koi-Beckens, das seine Brüder und Schwestern konsequent meiden. Er durchquert dies und platziert sich in einer der Fischfütterungsstelle gegenüber liegenden Ecke. Meist hält er sich morgens bei den anderen Fröschen auf und erscheint nachmittags und beobachtet im Hochsommer die Schmetterlinge am in der Nähe stehenden Sommerflieder. Zuweilen wagt er sogar einen Sprung aus dem Teich ins Ungewisse, um einen Schmetterling zu vernaschen, was allerdings recht selten gelingt. Wenn die Koi und Shubunkins gefüttert werden ,schaut er eine Weile zu, dann rafft er sich auf, überquert das Becken, mischt sich unter die Fische oder kommt ans Ufer, um zu betteln.

Er bekommt um diese Zeit meist eine lebende Fliege oder Wespe ins Wasser geworfen und wird offenbar ungeduldig, wenn wir uns zu lange mit den Fischen aufhalten. Manchmal erreicht er das Ufer auf unserer Seite nicht, weil „Undine“, die ihn nicht leiden mag, ihm in seine beim Schwimmen gespreizten Zehen zwickt, was ihm mit Sicherheit Unbehagen bereitet. Übrigens fressen Teichfrösche in der Regel nur zappelndes Getier, keine toten Lebewesen. „Rambo“ allerdings nimmt auch eine Fliege oder Wespe, die ich beim Fangen versehentlich tötete. Wahrscheinlich hat er ein Gefühl dafür, dass das, was zu dieser Zeit von uns kommt, garantiert frisch ist. Alle anderen Frösche rühren ein solches Futter nicht an.

Ein weiterer Frosch allerdings, ohne Namen bislang, verlässt bei warmem sonnigem Wetter den Teich, und zwar meist, wenn jemand aus der Familie auf einer Liege in der Nähe ruht. Offensichtlich spürt er, dass sich Feinde nicht heranwagen, wenn befreundete Menschen gegenwärtig sind. Er begibt sich auf den Rasen, der bei uns kein englischer ist, sondern eher eine Wiese, auf Insekten-Fang (Fliegen, Wespen, Bienen, Käfer, Raupen, Spinnen und Kanker). Wenn er genug davon erbeutet hat, manchmal ganz beachtliche Mengen, springt er mit einem Satz wieder zurück in sein vertrautes Gewässer.

 

 

 

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