In der Nacht vom 13. zum 14. Mai 2005 hatten wir ein ungewöhnliches Erlebnis. Wir bemerkten zufällig und höchst überrascht,
dass ein Tier, und zwar wahrscheinlich ein Marder, um Mitternacht vom Fenster in der Gaupe mit uns das Fernsehen verfolgt hatte. Jedenfalls kann man
just von dem Platz, wo er saß, den Bildschirm des Fernsehapparates einsehen.
Als meine Frau mich verblüfft aufmerksam machte, etwas laut mit dem Ruf „Ein Tier!“, entschied der Gast am Fenster, sich davonzustehlen,
so dass ich überhaupt nichts von ihm sah. Außer am nächsten Morgen den Abdruck am Fenster.
Das ist wirklich ungewöhnlich. Es hatte in der Nacht in Strömen geregnet, und der Marder war ohne Zweifel sehr nass geworden.
Am Fenster unter der Gaupe hatte er natürlich nicht fern gesehen, sondern sich geputzt, und sich dabei offenbar mehrmals an die Scheibe gedrückt.
Dass der Abdruck irgendwie das ganze Tier wiedergibt, hatten wir anfangs gar nicht gesehen. Erst beim zweiten Betrachten wurde
uns deutlich, dass links der Schwanz zu sehen ist und rechts der Kopf mit den allerdings ziemlich langen Ohren. Das Tier hatte offenbar viel von dem
feinen Blütenstaub abbekommen, der just von den Kiefern kommt.
Wenn man zunächst glauben möchte, dass es der Abdruck eines Eichhörnchens ist, schon wegen der großen Ohren, so muss gesagt werden,
dass Eichhörnchen deutlich kleiner sind. Man muss ja bedenken, dass der Fensterrahmen wenigstens zehn Zentimeter ausmacht, und die Größe des draußen
sitzenden, beziehungsweise aufgerichteten Tieres mindestens vierzig Zentimeter betragen haben muss.
Wir nehmen an, dass der Abdruck von einem Steinmarder stammt. Zumal meine Frau deutlich ein braunes Tier mit weißem Latz gesehen hat.