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Der Monat Februar 2007 blieb, was Tiere im Garten betrifft, relativ
reizlos. Dompfaff und Kernbeißer beispielsweise ließen sich nicht blicken, und wenn
einmal ein paar Erlenzeisige einflogen, war das schon etwas Besonderes. Mitte
des Monats allerdings wurden wir zufällig Zeugen eines Vorganges, der wegen
seiner „dramatischen“ Substanz hier geschildert werden soll:
Es war Vormittag, und zwar an einem Sonntag. Meine Frau kam ins Zimmer
und berichtete merklich erregt, sie habe soeben gesehen, wie zwei junge Leute
einen Hund ausgesetzt hätten. Sie seien gegenüber auf der Straße am Wald vorgefahren,
aus ihrem Auto ausgestiegen und nach hinten gegangen. Dann habe der Mann die
Kofferklappe geöffnet – und prompt sei im „Schweinsgalopp“ ein Hund in den Wald
davongejagt. Die jungen Leute hätten, so meine Frau, zunächst starr gestanden
und dem Tier ein kleines Weilchen nachgeblickt, dann seien sie wieder
eingestiegen und davongefahren. Wir fanden den Vorgang höchst ungewöhnlich.
Wieso haut ein Hund einfach so ab? Aber: Geschehen war geschehen! Wir gingen
zur Tagesordnung über.
Etwa eine Stunde später hörten wir die Feuerwehr. Das ist nun schon
nicht alltäglich. Und obwohl die Aussicht gering war, die Feuerwehr auch zu
Gesicht zu bekommen, trat ich ans Fenster. Mein Blick schräg hinüber zur Straße
und in den Wald gab wenig Gelegenheit. Aber siehe: Da stand ein mit Blaulicht
blinkender Kleinbus der Feuerwehr, und neben ihm wenigstens sechs Feuerwehrleute
in ihrer unverkennbaren Montur. Just in dem Moment, da ich schaute, löste sich
hinter den Feuerwehrleuten ein dunkelbrauner, ziemlich ungefüger Hund und
wetzte nach links ab in den Wald. Die Männer, schien mir, schauten zufrieden
hinterher, dann liefen sie langsam nach rechts die Straße lang und mir aus dem
Blickfeld.
Als ich das soeben Geschaute meiner Frau berichtete, schien klar, dass
die Feuerwehr offenbar gekommen war, den entlaufenen Hund einzufangen. Aber
irgendwie stimmte das nicht. Sie hatte ihn ja gar nicht eingefangen! Im
Gegenteil! Der Hund war, ich hatte es gesehen, nach links abgehauen - und die
Feuerwehrleute waren geruhsam nach rechts davongetrottet. So als hätten sie es
aufgegeben, des Tieres jemals habhaft zu werden...
Wenige Tage später erfuhren wir von unserer Nachbarin, die einen
“heißen Draht“ zur hiesigen Feuerwehr hat, dass die Mannen an eben diesem Tag
ein Wildschwein hatten einfangen müssen, das in einen Swimmingpool gestürzt
war. Und ich war am Fenster zufällig Zeuge des Moments gewesen, an dem es
wieder frei gelassen worden war; denn töten hatte es die Feuerwehr nicht
dürfen.
Nun vermuten wir: Die jungen Leute hatten keinen Hund ausgesetzt,
sondern ein Wildschwein! Daraus ergibt sich allerdings die Frage: Wie war das
Tier in deren Auto gekommen?
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