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Katastrophen im Gartenteich
17. Kapitel
Falsch gefüttert
An dieser Stelle
ist ein Debakel nachzutragen, das sich zutrug, noch bevor wir im Winter zwei
Schleierschwänze und drei Shubunkin verloren. Wir hatten uns nämlich im späten
Herbst schon von einem Shubunkin verabschieden müssen, ausgerechnet vom
"Feuerteufel", den wir alle ins Herz geschlossen hatten, weil er mit
seiner feuerrot-schwarzen Musterung wirklich prächtig anzusehen war. Er war
stets durch guten Hunger aufgefallen, also liebevoll gefüttert worden und
ausnehmend gut gewachsen.
Als die
Temperaturen zu sinken begannen, also vielleicht schon Vorsicht geboten war
beim Füttern, bettelte der "Feuerteufel" deutlicher als die anderen.
Natürlich ließen wir uns erweichen. Es ist ohnehin schwierig, so ganz genau
einen Zeitpunkt zu finden, ab dem man Fische im Herbst nicht mehr füttert. Wenn
man ihnen Nahrung versagt, denkt man, sie fehlt ihnen für die Winterzeit. Und wenn
gar am nächsten Tag wärmere Temperaturen sind als am Vortag, ärgert man sich,
geknausert zu haben.
Das heißt, der
"Feuerteufel" bekam noch Futter, obwohl sich stellenweise schon Eis
gebildet hatte, und seine Teichgenossen bereits in der Tiefe kurvten. Aber ihm
schmeckte es, und wir ließen uns verführen. Leider spielte das Wetter damals
nicht mit. Es wurde über Nacht kälter, so dass am nächsten Morgen eine dünne,
geschlossene Eisdecke den Teich bedeckte. Schon einen Tag später zierte
irgendetwas Rotes das Eis. Wir sahen den Fleck vom Schlafzimmer-Fenster aus,
ohne etwas Arges zu vermuten. Meist sind es vom Herbst bunt gefärbte Blätter,
die so leuchten. Als wir endlich mittags zum Koi-Teich gingen, sahen wir die
Katastrophe.
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